Die Konferenz im Überblick
Zusammenfassung
Im Fokus der 5. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft standen die mit der demografischen Entwicklung verbundenen Herausforderungen und Chancen für die Gesundheitswirtschaft, sowie für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in einer älter werdenden Gesellschaft im Fokus. Es wurden verschiedene Ansätze und Strategien dazu diskutiert. Die Darstellung des Status quo hat gezeigt, dass eine Symbiose von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik notwendig ist, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern. Für die Best-Ager-Generation (55plus – geistlich und körperlich fit) eröffnet sich ein riesiges Nachfragesegment. Für spätere Altersphasen hingegen sind innovative Ansätze für die Versorgung und Pflege zu entwickeln und umzusetzen. In vier Fachforen wurde detailliert auf einzelne Fragestellungen und die erfolgreiche Integration von Praxisbeispielen in die Arbeits-, Lebens- und Wohnwelten von Senioren sowie auf neue medizinische Strategien eingegangen. Es wurde deutlich, dass der interdisziplinäre und praxisorientierte Erfahrungsaustausch auch international auf ein zunehmendes Interesse stößt.
Die Gesundheitswirtschaft ist eine Zukunftsbranche mit viel Potenzial. Einer der wichtigsten Treffpunkte für alle, die dieses Potenzial nutzen wollen, ist die Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir sind stolz, dass diese Veranstaltung seit 2005 bei uns stattfindet. Sie passt hervorragend zu unserem schönen Land und unserem Ziel, Gesundheitsland Nummer eins in Deutschland zu werden. Wir freuen uns über den großen Erfolg und die deutschlandweit beachtliche Resonanz der vergangenen Jahre. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Experten ist es gelungen, auf Markt- und Beschäftigungsperspektiven in der Gesundheitswirtschaft hinzuweisen und Impulse für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu geben.
Diesmal steht der demografische Wandel als Herausforderung für die Gesundheitswirtschaft im Mittelpunkt. Welche wirtschaftlichen Chancen bieten sich uns in einer älter werdenden Gesellschaft? Wie sieht eine gesundheitsgerechte Arbeitswelt aus? Wie müssen wir medizinische Versorgung organisieren? Welche technischen Hilfen tragen zum unbeschwerten Alltag im Alter bei? Darüber wollen wir mit Ihnen diskutieren.
Mecklenburg-Vorpommern sieht in den demografischen Veränderungen auch Chancen und ist mit dem Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels, Projekten wie der Telegesundheitsschwester AGnES, den Modellregionen zur Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen und als Zuzugsland für Ältere mit aktivem, gesundheitsbewusstem Lebensstil ein kompetenter Gastgeber.
Erwin Sellering
Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Auch Finnland muss sich mit dem Thema Überalterung auseinandersetzen. Mit verschiedenen Politikansätzen wird dem begegnet. So wurde ein flexibles Rentensystem eingeführt, um die Lebensarbeitszeit auszudehnen und die Erwerbsquote älterer Personen zu wahren. In der Universitätsstadt Lappeenranta wird ein neues Konzept zur Betreuung von älteren Menschen eingeführt. Dabei sind die Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen sehr eng miteinander verbunden. Das nachhaltige Betreuungs- und Pflegeangebot passt sich gezielt an den jeweiligen sozialen und gesundheitlichen Zustand an und unterstützt das selbstbestimmte Wohnen. In Pilotprojekten werden neue permanente Monitoringsysteme wie mobile beziehungsweise ferngesteuerte Betreuungslösungen in der Altenpflege getestet. Auch in anderen Settings wird nach neuen Lösungen für die Gesundheitsförderung entwickelt. Das nationale Public-Health-Programm „Gesundheit 2015“ beispielsweise unterstützt die Entwicklung von gesunden Lebenswelten und -stilen. Zum Programm gehören gesetzliche Rauchverbote, eine von den Medien getragene Gesundheitskampagne, Vorgaben an die Lebensmittelproduktion sowie Gesundheitsförderungsunterricht an den Schulen.
Eine besondere Bedeutung hat die Biotechnologiebranche in Finnland. Beispielhaft sind die Vernetzung von akademischer und angewandter Forschung, die Förderung von Technologieprogrammen durch öffentliches und privates Risikokapital oder die Entwicklung von langfristigen Infrastrukturplanungen wie Science Parks. Die BioRegion Turku ist ebenso wie die BioCon Valley® GmbH Mitglied im ScanBalt™ Verbund, ein „Netzwerk von Netzwerken“, bestehend aus Biotechnologie-Initiativen der einzelnen Regionen und Länder.